Postfach 17
mit Adriana Finghis
Hey Du, heute saß ich auf dieser Parkbank bei mir ums Eck. Ich hatte mein Essen dabei, es war total versalzen. Das passiert mir nicht noch einmal. Vielleicht war das aber auch einfach die Sehnsucht ein wenig Meerwasser zu kosten. Was schmeckst Du?
Weißt Du, der Raum um mich herum wird immer kleiner. Meine Augen sind zu. Die Hände ausgestreckt. Ich spüre wie die Wände näher kommen, doch Angst erfüllt mich nicht. Meine Augen bleiben geschlossen und jetzt kann ich auch die Oberfläche fühlen. Das vertraute Gefühl Deiner Haut ist es, was mich träumen lässt. Ich vermisse Dich. Wir können uns nur mehr im Raumtraum treffen, obwohl Du doch gar nicht weiter weg bist als sonst. Wen oder was fühlst Du?
Hallo Du! Gerade stelle ich mir vor wie es wäre, mich durch eine menschenleere Stadt zu bewegen. Alle Türen und Fenster stehen offen. Es fühlt sich an, als würde die Zeit stillstehen, doch das tut sie nicht. Ich sehe, wie die Sonne weiter wandert. Ihr Licht folgt mir oder ich folge ihm. Ich sehe das, was Du nicht sehen kannst. Was siehst Du?
Hey Du! Vor kurzem habe ich an etwas gedacht, das ich als Kind gerne getan habe. Da habe ich mich einfach auf den Boden gesetzt, die Ohren geöffnet und zugehört. Am lautesten waren die Vögel. Die konnten immer schon genau dorthin fliegen, wohin sie eben wollten. Gemeinsam oder alleine. Ich wüsste gar nicht, wohin ich jetzt wollen würde, ich würde gern einfach nur lauschen. Was hörst Du?
Hallo Du, ich saß heute im Wartezimmer und blätterte gelangweilt durch die alten Zeitschriften. Alle Anderen schienen auch zu warten, ohne auf die Uhr zu schauen. Der Geruch der Zeitschriften lag in der Luft. Im ganzen Raum verteilt. So intensiv. Wie an einem heißen Tag, an dem es plötzlich zu regnen beginnt. Was riechst
Weißt Du, der Raum um mich herum wird immer kleiner. Meine Augen sind zu. Die Hände ausgestreckt. Ich spüre wie die Wände näher kommen, doch Angst erfüllt mich nicht. Meine Augen bleiben geschlossen und jetzt kann ich auch die Oberfläche fühlen. Das vertraute Gefühl Deiner Haut ist es, was mich träumen lässt. Ich vermisse Dich. Wir können uns nur mehr im Raumtraum treffen, obwohl Du doch gar nicht weiter weg bist als sonst. Wen oder was fühlst Du?
Hallo Du! Gerade stelle ich mir vor wie es wäre, mich durch eine menschenleere Stadt zu bewegen. Alle Türen und Fenster stehen offen. Es fühlt sich an, als würde die Zeit stillstehen, doch das tut sie nicht. Ich sehe, wie die Sonne weiter wandert. Ihr Licht folgt mir oder ich folge ihm. Ich sehe das, was Du nicht sehen kannst. Was siehst Du?
Hey Du! Vor kurzem habe ich an etwas gedacht, das ich als Kind gerne getan habe. Da habe ich mich einfach auf den Boden gesetzt, die Ohren geöffnet und zugehört. Am lautesten waren die Vögel. Die konnten immer schon genau dorthin fliegen, wohin sie eben wollten. Gemeinsam oder alleine. Ich wüsste gar nicht, wohin ich jetzt wollen würde, ich würde gern einfach nur lauschen. Was hörst Du?
Hallo Du, ich saß heute im Wartezimmer und blätterte gelangweilt durch die alten Zeitschriften. Alle Anderen schienen auch zu warten, ohne auf die Uhr zu schauen. Der Geruch der Zeitschriften lag in der Luft. Im ganzen Raum verteilt. So intensiv. Wie an einem heißen Tag, an dem es plötzlich zu regnen beginnt. Was riechst
Beim partizipativen Projekt Postfach 17, 2020 steht der Brief als Medium am Anfang einer Kommunikation. Adressat*innen wurden Fragen zur sinnlichen Wahrnehmung gestellt und die gesammelten Antworten sollen Gedanken, Gefühle und Befindlichkeiten unseres derzeitigen Daseins vereinen. Als Sammlung zeigen die Rücksendungen einen gesellschaftlichen Austausch und können als quantitatives Archiv einer Zeit betrachtet werden.